Wie startet man eine erfolgreiche Werbeagentur? Für Lukas und Jürgen, die Gründer von Wordsmattr, begann alles 2013 mit ihrem eigenen Online-Magazin Apfellike. Ihre innovativen Werbekonzepte waren so erfolgreich, dass schon sehr bald Anfragen von anderen Unternehmen kamen. So entstand Wordsmattr – eine Agentur, die Werbung anders denkt und auf Inhalte setzt, die informieren und Emotionen wecken.

Lukas Gehrer ist überzeugt von der Kraft von Advertorials und Native Ads. Er sieht eine Renaissance dieser Werbeformen, die heute wieder zunehmend an Bedeutung gewinnen. Trotz des modernen Ansatzes bleibt Lukas der traditionellen Medienlandschaft treu. Jeden Samstag kauft er die neuesten Magazine und Zeitungen. Seine Leidenschaft spiegelt sich in der Art wider, wie er Wordsmattr führt: fair, transparent und immer mit dem Ziel, die besten Ergebnisse für seine Kunden zu erzielen. 

(Wien, 08. Juni 2024)

 

Hey Lukas, cool, dass du dir heute die Zeit nimmst! Erzähl doch mal – wie kam dir die Idee zu Wordsmattr? Und was treibt dich an?

Das Schöne an unserer Agentur ist die natürliche Entstehung aus Nachfrage heraus. Mit meinem Co-Gründer Jürgen zusammen hatte ich ab 2013 die Aufgabe, unser eigenes Online Magazin Apfellike mit dazugehörigem YouTube-Kanal und Podcast zu vermarkten. Die nativen Werbekonzepte und Advertorials gingen derart viral, dass wir begonnen haben für die Unternehmen und Kunden abseits der eigenen Medienportale zu arbeiten. So entstand Wordsmattr mit tiefem Verständnis – sowohl für Werbekunden als auch Verlage und deren Leserschaft. Wir kennen beide Seiten und verstehen uns weniger als Werbeagentur, sondern als Vermittler von Werbeideen. 

 

Welche Rolle spielen Advertorials und Native Ads in der heutigen digitalen Marketinglandschaft und wie kann Wordsmattr Unternehmen dabei unterstützen, diese Formate effektiv zu nutzen?

Ich persönlich bin der Meinung, dass Werbung nur dann gut sein kann, wenn sie informiert oder tiefe Emotionen transportiert. Früher waren das TV-Spots, man erinnere sich an den legendären und intellektuell tatsächlich anspruchsvollen 1984-Spot von Apple beim Superbowl. Heute hat sich die Medienlandschaft aber derart gewandelt, dass Videowerbung, Banner und vor allem Social Media-Werbung derart kurze Zeitspannen füllen, dass gar kein Platz und keine Zeit mehr da ist für Information. Der Nutzer wird im Grunde mit überzogenen Aussagen “gecatcht”, um überhaupt noch ganz kurz Aufmerksamkeit zu erhalten. Das meine ich nicht negativ oder wertend, es ist einfach der Lauf der Zeit. Die einzig verbliebene Werbeform, die heute noch tiefere Inhalte transportieren kann, ist der gute, alte Werbetext. Der hat schon vor 50 Jahren im Printformat hervorragend funktioniert, wurde damals zum Beispiel gerne von Autobauern gebucht. Und jetzt erlebt er seit Jahren eine Renaissance.

Was inspiriert Dich persönlich am meisten an Deiner Arbeit in der Werbebranche, insbesondere im Bereich der Advertorials und Native Ads?

Ich liebe die traditionelle Medienbranche. Für mein Alter unüblich stehe ich jedes Wochenende am Kiosk, um die Magazine und Zeitungen der Woche zu kaufen. Das habe ich vor Wordsmattr schon getan. Nun kommt eben das Gefühl dazu, dass wir einen bedeutenden Teil dazu beitragen, dass sich genau diese Medienvielfalt und die dahinterstehenden Redaktionen finanzieren können. Und durch Advertorials tun wir das mit der wohl seriösesten Werbeform, die es gibt. Der Leser und die Leserin werden nicht abgelenkt, nicht gestört und im besten Fall informiert. Ich finde diese Kombination wirklich einzigartig.

 

Welche Trends und Entwicklungen siehst du derzeit im Bereich der Native Ads und wie passt sich Wordsmattr diesen Veränderungen an?

Ach, da gibt es wirklich sehr viele. Ich möchte einmal zwei sehr bedeutende herausstreichen. Mit der Implementierung von KI-Zusammenfassungen stehen Suchmaschinen vor der größten Umwälzung seit rund zwei Jahrzehnten. Es wird die Herkunft und Anzahl der Leser von Online Medien grundlegend verändern. Und damit natürlich auch die Vermarktbarkeit. Ich bin überzeugt, dass Medienhäuser unabhängiger werden müssen, mit Kanälen sowie Werbeplätzen, die sie jeweils kontrollieren können. Man sieht das schon jetzt bei der New York Times und großen regionalen Zeitungen in den USA, die massiv in die eigenen Apps investieren. Das wird auch hier in Europa verstärkt kommen. Umso wichtiger werden Werbeformate wie Advertorials, die nicht die Masse, sondern die Klasse an Leserkontakten verkaufen.

Zum anderen ist ganz interessant, dass große Konzerne ihre Werbebudgets teils wieder selbst verwalten oder zumindest teilweise aus den Händen der großen drei Werbeagenturen geben. Das ist grundsätzlich eine positive Entwicklung, da wieder mit den besten Ideen um das Werbebudget gerungen wird, nicht mit einmal gezeichneten Jahresverträgen. Kleine Agenturen profitieren zumeist von solchen Phasen und ebenso die Werbekunden, da jede Kampagne funktionieren muss.

 

Apropos Veränderungen: Als junger Geschäftsführer eines noch sehr jungen Unternehmens: inwiefern wird hier der klassische Alltag neu gedacht? Welche typischen Muster der Arbeitswelt werden aufgebrochen und wie wirkt sich das auf dein Team aus? 

So jung sind wir gar nicht mehr (lacht). Wir feiern bald unser sechsjähriges Bestehen in dieser Form. Aber natürlich sind wir sehr modern aufgestellt. Home-Office und Videokonferenzen waren bei uns schon vor Corona der Standard. Allerdings ist das gar nicht so besonders in unserer Branche.

Welche persönlichen Werte sind für dich essenziell bei einem funktionierenden Team? 

Du fragst ja speziell nach persönlichen Werten. An erster Stelle steht für mich Fairness. Ein so banales Wort, das jedoch nicht erklärt werden muss. Wir Menschen merken ganz einfach, ob etwas fair abläuft oder eben nicht. Das gilt für das private wie für das berufliche Umfeld. Macht gute oder schlechte Leistung einen Unterschied? Werden Personen ausgeschlossen? Werden grobe Fehler korrigiert und ist die Führungsebene erreichbar oder abgekapselt?

 

Wenn Du nur eine Smartphone-App für den Rest Deines Lebens nutzen dürftest, welche wäre das und warum?

Oje, na gut vermutlich den Browser. Damit könnte ich doch noch alle Zeitungen und Magazine lesen. (lacht)

 

Was ist das erste, das du morgens auf deinem iPhone checkst?

Zuerst meistens private Nachrichten und einige deutsche und amerikanische Zeitungen. Erst später dann Slack und E-Mails, um einen klaren Kopf zu haben für Antworten.

 

Wenn dein Arbeitsalltag eine Spotify-Playlist wäre, wie würde sie heißen und was wäre der meistgespielte Song darauf? 

Das sind wirklich gute Fragen (lacht), ich meine schwierige Fragen. Der meist gespielte Song wäre wohl That’s Life von Frank Sinatra. So würde ich gleich auch die Playlist nennen.

 

Nun plaudern wir etwas aus dem Nähkästchen: Kannst Du einige Schlüsselthemen oder Erkenntnisse teilen, die für Unternehmen besonders relevant sind, die über den Einsatz von Advertorials und Native Ads nachdenken?

Natürlich gibt es auch hier wieder zahlreiche. Dafür bieten wir ja tiefe Beratungsgespräche an, die auf die Kundenziele eingehen. Allgemein gültig ist aber wohl der Grundsatz, dass man keine Reichweitenzahlen vergleichen oder sich von bekannten Mediennamen blenden lassen sollte. Unsere besten Kampagnen, also jene mit den höchsten Returns on Investment, liefen auf Fachmedien und Nischenpublikationen. Die richtige Zielgruppe ist wichtiger als alles andere. Deswegen haben wir auch über eintausend Medienpartner in unserem Portfolio, während die meisten anderen Advertorial-Agenturen nur eine Hand voll vermarkten.

 

Gibt es ein besonderes Erlebnis oder eine Anekdote aus deiner Karriere bei Wordsmattr, die dir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert?

Das ist so ja, ich wurde einmal auf einer Veranstaltung eines internationalen Steuerberatungsunternehmens gefragt, ob ich schon einmal etwas von Wordsmattr gehört hätte, mit der Begründung, die steckten hier in Österreich hinter einigen ganz spannenden Kampagnen. Da wurde mir klar, wir haben einen positiven Einfluss in der Branche.

 

Trotz des Office-Alltags und der Affinität zum Mac – wie viele Schritte stehen am Ende des Tages auf deinem Schrittzähler?

Oje, ein wunder Punkt! Ich habe hier in den letzten 6 Monaten 5916 Schritte pro Tag. Das ist nicht so viel, oder?

 

Lukas, letzte Frage: Hand aufs Herz- was ist dein “Roman Empire”?

Ich bin großer James Bond–Fan und sammle unzählige Gadgets und Automodelle aus den Filmen. Nicht selten denkt man sich halt im Alltag, wie würde jetzt James Bond reagieren? Das ist nicht immer, aber manchmal ein ganz lustiger Gedanke in stressigen Situationen. (lacht)

 

Außerdem spannend: Sieh dir hier das Interview mit unserem Co-Founder, Jürgen Ulbrich, an.