Vom Tech-Blogger zum strategischen Mitgestalter bei Wordsmattr: Valentin bringt nicht nur Erfahrung im Storytelling mit, sondern ist auch im Vertrieb aktiv, strukturiert interne Prozesse – und stellt gern alles in Frage, was nicht ganz rund läuft (sehr hilfreich aber manchmal auch ein bisschen anstrengend fürs Team 😉). Mit Neugier und Begeisterung für digitale Inhalte denkt er gerne auch über den Tellerrand hinaus.
Im Interview spricht er über die Zukunft von Advertorials, macht sich Gedanken über staubfreie Bohrlöcher, nostalgische Rechenhelfer – und verrät, wo er am liebsten ein neues Kapitel aufschlagen würde: irgendwo zwischen Hanteln und Palmen.
Hi Valentin! Danke, dass du dir Zeit für uns genommen hast 😊 Erzähl uns doch kurz: Was hat dich zu Wordsmattr geführt – der Zufall, eine Empfehlung oder ein glorreicher Absturz ins LinkedIn-Rabbit-Hole? Und was ist dein Spezialgebiet bei uns?
Lukas und ich haben uns während unserer Hobby-Tätigkeit bei einem deutschen Apple-Blog kennengelernt. Zu dieser Zeit habe ich schon ab und zu hinter die Kulissen von Wordsmattr blicken können. Irgendwann hat Lukas mich gefragt, ob ich mir denn nicht vorstellen könnte, in Vollzeit einzusteigen. Der Rest ist Geschichte…
Advertorials in Zeiten von Social Media – ein Dinosaurier oder ein unterschätztes Erfolgsmodell?
Ich glaube, dass Social-Media die klassischen Online-Medien in Sachen Werbung nicht komplett ablösen wird – zu unterschiedlich sind aktuell noch die Inhalte und Konzepte. Jedoch muss man sich der größeren „Konkurrenz“ durchaus bewusst sein und kann das wiederum als Chance nutzen: Noch mehr Fokus auf Qualität, Authentizität, Details und Langfristigkeit. Gerade in Sachen Details tut man sich in Werbe-Reels oder Werbe-TikToks eher schwer, da das Format viel kurzweiliger aufgebaut ist.
Was macht für dich ein wirklich gelungenes Advertorial aus – und woran scheitert es deiner Meinung nach oft?
Das Schöne an Advertorials ist, dass sie nicht plakativ werblich sein müssen. Mit wenigen Elementen kreiert man einen lesenswerten Artikel mit Storytelling, der auch dem Leser Mehrwert verschafft. Stattdessen liest man oft umgeschriebene Pressemitteilungen oder Texte, die voll mit “Warum ich der Beste bin” sind. Das kostet Authentizität und Aufmerksamkeit.
Wie misst du den Erfolg eines Advertorials – und was rätst du Kund:innen, die „nur Reichweite” im Kopf haben?
Die “Einheit” des Erfolgs ist natürlich stark abhängig vom ursprünglichen Ziel des Kunden und davon, was man umgesetzt hat. War Lead-Generierung relevant, das organische Google-Ranking eines Advertorials oder die Clickrate auf einen Call-to-Action?
Wer Reichweite möchte, muss zunächst wissen, welche Art der Reichweite gewünscht ist – kurzfristig oder nachhaltig? Etwa für zeitlich begrenzte Rabattaktionen oder für eine Produktvorstellung platzieren wir natürlich andere Advertorials als bei einer langfristigen Branding-Präsenz. Mein wichtigster Tipp: Verlasst euch nicht nur auf die reinen Zahlen oder die Bekanntheit eines Mediums. Ein Advertorial auf einem kleineren Nischenblog oder -magazin kann oft mehr Effekt haben, als man meinen würde.
Wordsmattr arbeitet mit über 475 Medien zusammen – wie schaffst du es, den Überblick zu behalten und für jeden Kunden das perfekte Medium zu finden?
Man muss sich unser Medienportfolio wie einen Supermarkt vorstellen: Nur wenn alles gut sortiert und stets auf dem neuesten Stand ist, kann man einen guten Überblick bewahren. Zudem lege ich Wert auf den regelmäßigen Austausch mit meinen Kollegen und unseren Medienpartnern. So kann man gegenseitige Erfahrungen austauschen und das Portfolio noch weiter optimieren.
Um das Know-How nun gezielt auf einen Kunden anzuwenden, muss man dessen wahres Werbeziel kennen. Dieses gilt es manchmal erst zusammen herauszuarbeiten. Aber danach findet sich eigentlich immer ein passender Weg, um das Ziel zu erreichen.
“Vertrieb ist nichts für schwache Nerven” – was war deine härteste Herausforderung und wie hast du sie gemeistert?
Da fällt mir jetzt nichts Konkretes ein. Allgemein mich im Vertrieb zurechtzufinden, obwohl ich aus dem Marketing komme, war sicherlich nicht einfach.
Was darf bei dir im Homeoffice auf keinen Fall fehlen?
- Vernünftiges Licht: Für mehr Konzentration muss es einfach hell sein. Und damit meine ich richtig hell!
- Gutes Display: Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als mit einem pixeligen, zu dunklen und wenig farbintensiven Monitor zu arbeiten.
- Taschenrechner: Anstatt alles in Excel zu berechnen, greife ich gerne noch zum Casio aus der Schulzeit. Allerdings jedes Mal schockierend, wie wenig man noch von den ganzen Spezialfunktionen weiß… Was macht nochmal die Logarithmus-Taste? 🤔
Wenn du einen Tag lang mit einer berühmten Persönlichkeit den Job tauschen könntest, wer wäre es und warum?
Ich denke, es wäre Tim Cook. Einige Geheimnisse von Apple zu lüften oder geplante Projekte zu sehen, wäre schon cool.
Wenn du deine Biografie schreiben würdest, wie wäre der Buchtitel?
„Inside Apple… Again: Wie ich einen Tag das geheimnisvollste Unternehmen Amerikas geleitet habe.“
Welche Eigenschaft an dir schätzen deine Kolleg:innen am meisten – und welche treibt sie wahrscheinlich in den Wahnsinn?
Berufskrankheit: Ich bin eine Quasselstrippe. 🤓 Wenn jemand etwas (vor allem technisches) wissen möchte, dann können Antworten schon gerne mal ausufern. Ich bin dann nämlich der festen Überzeugung, dass der gesamte Kontext dringend notwendig war – auch wenn er es bestimmt nicht ist. Ich denke, das ist aber auch ein Teil meiner guten Eigenschaft: Man kann eigentlich mit jeder Frage zu mir kommen.
Vervollständige den Satz: “Wenn ich mal groß bin, …”
…möchte ich virtuos Otamatone spielen können.
Team Frühaufsteher oder Nachteule – und wie äußert sich das im Arbeitsalltag?
Das ändert sich immer mal wieder etwas, aber eigentlich eher Frühaufsteher. So hat man tendenziell früher Feierabend und kann noch abseits der Arbeit etwas erledigen. Außerdem mag ich es nicht, wenn es während der Arbeit draußen dunkel ist.
Was würdest du deinem jüngeren Ich heute mit auf den Weg geben?
Mach dir weniger Gedanken! Glaub an dich und du findest deinen Weg. Und die ein oder anderen Lotto-Ergebnisse der Zukunft würde ich vielleicht auch verraten…
Was ist dein persönlicher „delulu“-Moment – also ein Wunschtraum, den du (noch) nicht loslässt?
In Südamerika ein eigenes Fitnessstudio eröffnen.
Welcher virale Lifehack hat bei dir wirklich funktioniert – oder ist komplett gescheitert?
Keine Ahnung, ob das viral gegangen ist: Ich habe in einem Video gesehen, dass jemand die abgeschnittene Unterseite einer Plastikflasche wie eine Auffangschale auf seine Bohrmaschine gesteckt hat. Schon fällt beim Bohren über Kopf kein Staub mehr in die Augen 😲
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